18.11.03 „Great Keppel Island“ 21. Tag
Bevor wir mit der Fähre nach „Great Keppel Island“ übersetzen, decken wir uns mit Lebensmittel für die nächsten zwei Tage in Yeppoon ein. Denn auf der Insel gibt es keine Straßen und keine Läden. Als wir ankommen, wartet schon ein Jeep auf uns, um unser Gepäck zum Hostel zu bringen. Wir gehen die 200m am Strand entlang. Die Zimmer haben (mal wieder) keine Schlösser somit hat das ganze etwas Camping-Charm. Für die sanitären Anlagen wird Salzwasser genutzt. Zum Kochen benutzt man Regenwasser. Christine, Katharina und Andy entschließen sich trotzdem Kleider zu waschen. Ich schreibe so lange am Tagebuch. Gegen 17:30 Uhr gehen Andy und ich im Meer schwimmen. Wir sehen drei Rochen, einen kleinen Hai und mehrere Fischschwärme. Hier kann man endlich ohne Anzug schwimmen, da es anscheinend keine Quallengefahr gibt. Zurück am Hostel kochen wir. Während des Essens bekommen wir Besuch von einem Possum. Es ist recht zutraulich und leistet uns Gesellschaft, bis wir nach ein paar Gläsern Wein ins Bett gehen.
19.11.03 „Great Keppel Island“ 22. Tag
Andy und ich stehen heute schon um 5:30 Uhr auf. Wir gehen laufen, bevor es richtig heiß wird. Anschließend wird gefrühstückt. Diesmal setzten sich zwei kleine, bunte Papageien zu uns und betteln um Brot. Den restlichen Tag verbringen wir mit Schnorcheln, faulenzen und baden. Am Abend entschließe ich mich noch eine kleine Wanderung zu einem Strand auf der anderen Seite der Insel zu machen. Dort angekommen bin ich mutterseelenalleine weit und breit kein Mensch zu sehen. Ich bade und genieße die Einsamkeit. Da es schon recht spät, mache ich mich auf den Nachhauseweg. Aber ich habe mich verschätzt: Es wird rasch dunkel und ich verliere die Orientierung. Der Weg führt durch den Wald und es ist richtig unheimlich. Hier und dort raschelt etwas. Der Weg erscheint ewig und ich kann die Äste, die in den Weg hineinhängen nicht mehr sehen. Es schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich die Nacht im Wald verbringen muss, um morgen bei Licht weitergehen zu können. Dann nach einer halben Ewigkeit, komme ich an einen Strand. Er ist menschenleer. Keinerlei Licht. Nur draußen auf dem Meer: Ein paar Boote. – Weit draußen. Aber ich bin froh, dass ich jetzt wenigstens am Strand übernachten kann. Nur: Was denken die anderen, wenn ich heute Nacht nicht zurück ins Hostel komme? Dann erblicke ich ein Licht. Ein kleines Licht. – Sehr schwach. Ich gehe auf das Licht zu. In der Hoffnung, dass dort Menschen sind. Es dauert bestimmt 25min bis sehe, dass es ein Lagerfeuer ist. – Feuermachen auf der Insel ist verboten. Ich habe keine Ahnung, wer dort sitzt, aber es müssen Menschen sein, die mir evt. sagen können, wo ich bin und ob ich es heut noch zum Hostel schaffen kann. Ich komme näher und entdecke ein (halb-) nacktes Pärchen eng umschlungen. Ich mache mich bemerkbar, sage, dass ich mich verlaufen habe und frage, wo wir sind. Es ist ein holländisches Pärchen. Sie sagen ich bin an der „Long Beach“. Mir fällt ein Stein vom Herzen, weil ich dort mit Andy schon am morgen war. Deswegen kenne ich auch den Weg zurück. Ich verabschiede mich und mache mich auf den Weg. Es geht wieder durch den Wald, aber mit einem Ziel vor Augen, ist es nur noch halb so schlimm. Nach weiteren 45min bin ich zurück am Hostel. Die anderen haben sich schon Sorgen gemacht. Aber zum Glück ist alles noch einmal gut gegangen. Great Keppel Island Yeppoon weiterlesen